In Kürze – TL;DR
- Methoden des Passwortdiebstahls: Verschiedene Techniken für Passwortentschlüsselung und -Diebstahl, wie Phishing, Keylogging, Sniffing und Brute-Force-Attacken, werden immer öfter von Cyberkriminelle verwendet. Um sich gegen diese Methoden zu schützen, wird empfohlen, eine Variation an Maßnahmen für Passwortsicherheit zu gewährleisten.
- Erstellung sicherer Passwörter: Ein starkes Passwort erstellen durch eine Anwendung an, Mischungen von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Die Sicherheitsstufen von Passwörtern variieren, abhängig von ihrer Länge und Komplexität.
- Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen: Die Bedeutung der Zwei-Faktor-Authentisierung gilt als wichtiger Schritt zur Erhöhung des Schutzes von Online-Aktivitäten. Sowie die Funktionen und Vorteile von Passwort-Managern, welche verschlüsselte Speicherung, die Generierung starker Passwörter, der Schutz vor Phishing und die Synchronisation über mehrere Geräte garantieren.
Onlineshops, E-Mail-Postfächer oder der eigene Browser Account. Alles benötigt Passwörter, damit unsere personalisierten Daten und Zugänge sicher sein können. Und jedes einzelne soll man sich idealerweise merken. Kein Wunder, dass hier Nutzer schnell immer zu den gleichen Verschlüsselungen greifen. “123456”, das Geburtsdatum oder der Name des Haustieres. Diese Hit-Liste liest sich vertraut? Dann sollte dieser Beitrag nun aufmerksam gelesen werden.
Die Top 10 der international beliebtesten Passwörter 2023:
- Password
- 123456
- 123456789
- 12345678
- 1234567
- Password1
- 12345
- 1234567890
- 1234
- Qwerty123
Wie werden Passwörter geknackt?
In unserer zunehmend digitalisierten Welt, wo selbst Bankgeschäfte komplett online abgewickelt werden, sind sichere Passwörter unverzichtbar geworden.
Währenddessen entwickeln Cyberkriminelle immer fortschrittliche Programme, die selbstständig unzählige Kombinationen aus Zeichen durchgehen, gängige Wörter und deren Verknüpfungen mit Zahlen durchsuchen oder bereits online geleakte Anmeldeinformationen bei verschiedenen Online-Services testen. Doch der erste Kontakt zwischen dem Hacking des Täters und dem Endgerät des vermeidlichen Opfers wird meist durch folgende Methoden hergestellt:
Methoden des Passwortdiebstahls und -entschlüsselung:
- Phishing:
- Einsatz von gefälschten E-Mails oder Telefonanrufen.
- Ziel: Nutzer zur Preisgabe ihrer Anmeldedaten verleiten.
- Keylogger:
- Bösartige Programme, die Tastatureingaben heimlich aufzeichnen.
- Einschließlich der Aufzeichnung von Passwörtern.
- Sniffing:
- Abfangen des Datenverkehrs zwischen Computer und Internet.
- Ziel: Sensitive Informationen stehlen, besonders in ungesicherten, öffentlichen Netzwerken.
- Passwort-Knacken:
- Einsatz verschiedener Techniken zur Entschlüsselung von Passwörtern.
- Methoden beinhalten: a. Ausprobieren von Passwörtern aus Datenlecks im Darknet. b. Testen von Kombinationen aus Wörterbüchern. c. Anwendung von Brute-Force-Attacken, bei denen alle möglichen Zeichenkombinationen durchprobiert werden.
Mit diesen Tipps sind ihre Passwörter sicher:
Zur Abwehr von Cyberangriffen ist es daher essenziell, dass Passwörter spezifische Sicherheitskriterien erfüllen und jeweils nur für einen einzigen Zugang verwendet werden.
- Einzigartigkeit: Verwenden Sie niemals dasselbe Passwort für verschiedene Dienste. Ein Datenleck bei einem Dienst könnte sonst Hackern Zugang zu all Ihren Konten ermöglichen.
- Regelmäßige Änderungen: Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig, um potenzielle Risiken zu minimieren.
- Sichere Aufbewahrung: Speichern Sie Ihre Passwörter niemals unverschlüsselt auf Ihrem Computer. Nutzen Sie stattdessen einen Passwortmanager wie KeePass für eine sichere Verwaltung.
- Komplexität: Verwenden Sie eine Mischung aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Einfache Eselsbrücken oder Sätze können helfen, komplexe Passwörter zu erstellen und zu merken.
- Länge und Vielfalt: Ein gutes Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein. Für höhere Sicherheit sind 20 bis 25 Zeichen empfehlenswert, wobei verschiedene Zeichenarten genutzt werden sollten.
- Kreativität und Merkstrategien: Bei der Wahl eines Passwortes sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Nutzen Sie Sätze, Wortkombinationen oder zufällig gewählte Wörter aus dem Wörterbuch.
- Vermeidung einfacher Muster: Vermeiden Sie Namen, Geburtsdaten, Tastaturmuster und gängige Varianten. Passwörter sollten nicht aus leicht erratbaren Elementen bestehen.
- Technische Vorgaben beachten: Manche Onlinedienste haben spezifische Vorgaben für Passwörter. Achten Sie auf die verfügbaren Zeichen und beachten Sie, dass Umlaute und seltene Sonderzeichen auf ausländischen Tastaturen problematisch sein können.
- Verwaltung durch Passwortmanager: Nutzen Sie einen Passwortmanager, um verschiedene Passwörter sicher zu verwalten. Sichern Sie den Passwortmanager selbst mit einem starken Passwort.
- Vermeidung landesspezifischer Zeichen: Verzichten Sie auf Umlaute und spezielle Sonderzeichen, die auf nicht-deutschsprachigen Tastaturen oder Diensten nicht verfügbar oder anders kodiert sein könnten.
Beispiele für sichere Passwörter
Für die optimale Anwendung eines Sicheren Passwortes verwende keine Beispiele welche Online offen einzulesen sind, wie jene in diesem Artikel.
- Mittlere Sicherheit: izfuj4, ejxon9
- Länge und Komplexität: begrenzt, Verwendung von Kleinbuchstaben und Zahlen.
- Höhere Sicherheit: EDXLuX4, ImtPin8
- Länge und Komplexität: moderat, Verwendung von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen.
- Noch höhere Sicherheit: Exmo14eQgA, iFTO91EmVO
- Länge und Komplexität: hoch, Verwendung einer Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und potenziell Sonderzeichen.
- Höchste Sicherheit: (M/o)(Y3OCf, §%1§x!OfR!W
- Länge und Komplexität: sehr hoch, Verwendung einer vielfältigen Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
Zusätzliche Orientierungshilfen:
- Lang und weniger komplex:
- Sicher, wenn 20 bis 25 Zeichen lang und zwei Zeichenarten genutzt werden (z. B. eine Folge von Wörtern).
- Beispiel: "SonnenuntergangHimalaya2023"
- Kürzer und komplex:
- Sicher, wenn 8 bis 12 Zeichen lang und vier Zeichenarten genutzt werden.
- Beispiel: "9aZ!6pR2"
- Verstärkt durch Mehr-Faktor-Authentisierung:
- Sicher, wenn 8 Zeichen lang, drei Zeichenarten genutzt werden und zusätzlich eine Mehr-Faktor-Authentisierung (z. B. Fingerabdruck, Bestätigung per App, PIN) vorhanden ist.
- Beispiel: "7bX#2mP!"
Mehr Sicherheit empfiehlt sich: Weitere Optionen für mehr Schutz online
Die Zwei-Faktor-Authentisierung
Viele Online-Plattformen haben mittlerweile verbesserte Sicherheitsmethoden implementiert, um den Schutz der Benutzerkonten zu erhöhen. Eine dieser Methoden ist die sogenannte doppelte Authentifizierung. Dabei müssen Nutzer neben ihrem Passwort einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor verwenden, um Zugang zu ihrem Konto zu erhalten. Dieser zweite Faktor kann vielfältig sein, beispielsweise ein Code, der per SMS versendet wird, oder ein spezielles Gerät, das einen einmaligen Code generiert. Diese Art der Anmeldung gewährleistet eine höhere Sicherheit im Vergleich zur herkömmlichen Benutzername-Passwort-Kombination. Insbesondere Verfahren, die auf physischen Geräten basieren, bieten eine besonders hohe Sicherheit und sollten idealerweise in Kombination mit einem robusten Passwort verwendet werden.
Passwort-Manager
Der gelbe Post-It-Zettel ist bis heute die beliebteste Variante, um sich seine Vielzahl von Zugängen und Passwörter zu merken. Oftmals klebt dieser auch noch am PC zu Hause oder auch im Büro. Das wäre nicht nur unsicher, sondern Sie verlieren leicht den Überblick. Passwort-Manager bieten hier die Lösung: Diese Programme bieten eine Reihe von Funktionen, die sowohl die Sicherheit als auch die Benutzerfreundlichkeit erhöhen. Dazu gehören die verschlüsselte Speicherung von Zugangsdaten, die Generierung starker Passwörter und der Schutz vor Phishing-Angriffen durch die Überprüfung von URLs. Darüber hinaus ermöglichen sie die Synchronisation von Passwörtern über mehrere Geräte hinweg, was für Nutzer, die verschiedene Geräte verwenden, von großem Vorteil ist. Die Speicherung der Passwörter kann entweder lokal auf dem Gerät oder in der Cloud erfolgen.
- Funktionen:
- Verschlüsselte Speicherung von Zugangsdaten.
- Generierung starker Passwörter.
- Schutz vor Phishing durch URL-Überprüfung.
- Synchronisation über mehrere Geräte.
- Speicherorte: Lokal auf dem Gerät oder in der Cloud.
- Typen von Passwort-Managern: Eigenständige Programme oder Browser-Integrationen, wobei erstere als sicherer gelten.
- Risiken: Verlust des Masterpassworts kann zu Datenverlust führen; mögliche Sicherheitslücken bei Cyber-Angriffen.
- Empfehlung: Einsatz eines Passwort-Managers wird empfohlen, individuelle Auswahl wichtig.
- Zusätzlicher Schutz: Zweifaktor-Authentisierung für erhöhte Sicherheit bei sensiblen Konten.
Der „Keepass“ Passwort Manager
Eine sehr gute Software für die Verwaltung der Benutzerdaten ist KeePass (http://keepass.info). Die Software ist schnell installiert, einfach zu bedienen und verfügt über nette Zusatzfunktionen, die Ihnen die Verwaltung und das Erstellen von Passwörtern einfacher macht als die Zettelwirtschaft. KeePass wird mit einem von Ihnen erstellten (Tipps 1 bis 6 beachten!) Generalpasswort oder einer Schlüsseldatei geschützt und erlaubt dem Nutzer eine sichere Aufbewahrung seiner Daten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Datei, in der die Daten gespeichert werden, auch auf einer externen Festplatte oder USB-Stick gespeichert werden kann. Die Datei selber ist stark verschlüsselt und für einen Angreifer ohne das Generalpasswort bzw. die Schlüsseldatei nutzlos.
Fazit
Einfache und oft genutzte Passwörter sind zwar einfach zu merken und praktisch im Umgang, jedoch bieten sie eine direkte Einladung für Cyberkriminelle. Angesichts der Vielfalt und Komplexität von Methoden zum Passwortdiebstahl, wie Phishing und Brute-Force-Attacken, ist es von großer Bedeutung, nicht nur starke und einzigartige Passwörter zu erstellen, sondern diese auch regelmäßig zu ändern und sicher aufzubewahren. Die Verwendung von Passwort-Managern und die Aktivierung von Zwei-Faktor-Authentisierung bieten zusätzliche Sicherheitsstufen. In dieser zunehmend digitalisierten Welt liegt es in der Verantwortung jedes Einzelnen, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um einfache Passwörter zu vermeiden und fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen zu nutzen, um die digitale Sicherheit zu gewährleisten.